Über 18 Monate hat das Ehepaar Elmi und Hanspeter Kottmair den Kölner Dom alle zehn Minuten über eine fest auf ihrer Dachterrasse am Kurt-Hackenberg-Platz installierte Kamera fotografiert. Der Blick von hier auf die sich über dem Römisch-Germanischen Museum majestätisch erhebende Kathedrale ist atemberaubend. Aus südöstlicher Richtung schaut man auf die besonders detailreich und aufwändig gestaltete Südseite des mittelalterlichen Chores mit seinem Strebewerk sowie auf die im 19. Jahrhundert entstandene Südquerhausfassade, auf die Westtürme und den Vierungsturm.
Insgesamt 72.345 Fotos vom Dom sind auf diese Weise entstanden, deren Datensätze vollständig dem Dombauarchiv übergeben werden. 285 der Bilder wurden für den in seiner Art einzigartigen Bildband ausgewählt, der vom Ehepaar Kottmair und Dombaumeister Peter Füssenich herausgegeben wurde. 117 Bilder werden werden als große Farbtafeln gezeigt, 168 Kleinabbildungen dokumentieren den Dom über das Jahr und über einen Tag. Das Faszinierende an den Bildern ist, dass sich, trotz der stets identischen Perspektive, der Dom auf allen Bildern unterschiedlich präsentiert. Je nach Jahres- und Tageszeit sowie nach der aktuellen Lichtstimmung erfindet sich der Dom immer wieder neu. Mal wird er von der aufgehenden Sonne in goldenes Licht getaucht, mal ist er mit Schnee bedeckt, mal verschwindet er nahezu vollständig im Nebel. Hinzu kommen zufällig im Bild festgehaltene Objekte wie Flugzeuge, das Silvester-Feuerwerk, Kondensstreifen ein Ballon oder auch ein knapp an der Kamera vorbeifliegender Vogel. Auch Wassertropfen vor dem Objektiv führen zu ganz besonderen Lichtbrechungen und Stimmungen. Die Einzigartigkeit und Unwiederholbarkeit jedes einzelnen Augenblicks wird dem Betrachter somit anschaulich und auf fesselnde Weise vor Augen geführt
Seit etwa 30 Jahren lebt das Ehepaar Kottmair am Kurt-Hackenberg-Platz und es war ihnen ein großes Anliegen, etwas von ihrer Dankbarkeit für das große Glück, diesen einzigartigen Blick täglich erleben zu dürfen an die Öffentlichkeit zurückzugeben. Hanspeter Kottmair leitet ein renommiertes Kölner Architektur- und Planungsbüro und ist unter anderem im Vorstand des Haus- und Grundbesitzervereins und der Kölner Tafel
»Da der Mensch aber nicht nur vom Sehen alleine glücklich wird, gibt es noch textlichen Input«, so Kottmair. Daher enthält der wertig gestaltete Bildband im Format von 41 x 27 cm auch einen Essay des Kölner Publizisten Martin Stankowski sowie Grußworte von Menschen aus der Nachbarschaft, so etwa von der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker, dem Dompropst Guido Assmann, dem Dombaumeister Peter Füssenich, dem Direktor des Museum Ludwig Yilmaz Dziewior, dem Intendanten der Philharmonie Louwrens Langevoort, Architekt Konrad Adenauer oder der Intendant des WDR Tom Buhrow.
Der besondere Bildband (ISBN: 978-3-96098-945-5) ist im Buchhandel oder den Verlag der Buchhandel Walther und Franz König erhältlich und kostet 120,-. Der Erlös fließt vollständig an den Zentral-Dombau-Verein und kommt somit der baulichen Erhaltung des Kölner Wahrzeichens zugute.