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Kölner Dombauhütte erhält Preis »Stein im Brett«

Am Mittwoch, den 23. Oktober 2019, erhielt die Kölner Dombauhütte in Offenburg den Preis »Stein im Brett« des Berufsverbandes Deutscher Geowissenschaftler e. V. (BDG).

Kölner Dom, Strebewerk auf der Südseite des Langhauses.

Der Preis wird alle zwei Jahre an Institutionen und Personen vergeben, die sich in besonderer Weise um die Geowissenschaften verdient gemacht haben, ohne selbst auf geowissenschaftlichem Gebiet tätig zu sein. Frühere Preisträger waren etwa die ehemalige Bundesministerin für Bildung und Forschung Edelgard Bulmahn, der Schriftsteller Frank Schätzing, der Fernsehmoderator und Wissenschaftsredakteur Ranga Yogeshwar, der Zoo Leipzig oder die Wissenschafts-Pressekonferenz.

 

Mit der Preisverleihung würdigt der BDG die von der Dombauhütte »seit Jahrhunderten gepflegte Tradition im Umgang mit dem Werkstoff Gestein«. Durch ihre tägliche Arbeit trage die Dombauhütte dazu bei, das verwendete Gestein als einen wichtigen natürlichen Baustoff in das Bewusstsein von Millionen von Touristen in Köln zu rufen. Darüber hinaus böten die von der Dombauhütte angebotenen Führungen durch die Ausgrabungen und über die Dächer spannende Einblicke in die Arbeit am Dom und beleuchteten damit auch den Werkstoff Gestein in einer ungewöhnlichen und spannenden Weise.

 

Der Preis wurde am 23. Oktober 2019 im Rahmen der Eröffnung der Messe Geotechnik expo & congress im Rahmen des 11. Deutschen Geologentages durch den Vorsitzenden der BDG Andreas Hagedorn, stellvertretend für die gesamte Dombauhütte, an Dombaumeister Dipl.-Ing. Peter Füssenich und Hüttenmeister Uwe Schäfer überreicht. Der Dombaumeister freut sich außerordentlich über die Auszeichnung, »da sie eine große Wertschätzung der Arbeiten der Kölner Dombauhütte für den Erhalt des Baudenkmals Kölner Dom zeigt. Gerne nehme ich ihn mit nach Köln und reiche ihn an alle Mitarbeitenden weiter, ohne deren großes Können, Wissen, Engagement und deren Identifikation mit dem Bau der Erhalt dieser einzigartigen Kathedrale kaum möglich wäre. Auch ihnen gilt mein Dank«, so Füssenich.

 

Stein ist ohne jeden Zweifel der wichtigste Werkstoff für den Dom. Insgesamt wurden im Laufe der Zeit rund fünfzig verschiedene Gesteine an der Kathedrale verbaut. Die wichtigsten waren: Säulenbasalte und Tuffstein aus dem Westerwald und der Eifel für die Fundamente, Drachenfels Trachyt für das aufgehende Mauerwerk der im Mittelalter errichteten Bereiche, Schlaitdorfer Sandstein aus Württemberg für die Vollendung von Langhaus und Türmen, Obernkirchener Sandstein aus dem Weserbergland für die Vollendung der Türme, Krensheimer Muschelkalk und Londorfer Basaltlava für die Erneuerungsarbeiten des 20. Jahrhunderts. Heute ist die Dombauhütte darum bemüht, in den verschiedenen Bereichen mit den historischen Gesteinen oder solchen zu ergänzen, die den ursprünglichen Materialien in Aussehen und Charaktereigenschaften nahekommen. Zurzeit finden vor allem Obernkirchener Sandstein, Božanov Sandstein aus Tschechien, Trachyt aus Monte Merlo in Italien und für Skulpturen Kalkstein aus Caen in Frankreich am Dom Verwendung.

 

Von den einhundert Mitarbeitenden der Kölner Dombauhütte arbeiten zurzeit knapp vierzig im Steinbereich: als Hüttenmeister, Steintechniker, Steinmetzinnen und Steinmetzen, Versetzsteinmetzin und Vesetzsteinmetzen, Steinbildhauerinnen und Steinbildhauer sowie als Steinrestauratorinnen und Steinrestauratoren.

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