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Ausstellung im Domforum: Der Kölner Dom und ›die Juden‹. Zur christlichen Sicht auf das Judentum

Anlässlich des 1700-jährigen Jubiläums jüdischen Lebens in Deutschland und Köln ist die diesjährige gemeinsame Sommerausstellung der Kölner Dombauhütte und des Domforums dem Thema „Der Kölner Dom und die Juden“ gewidmet. Hier soll in erster Linie die christliche Sicht auf das Judentum beleuchtet werden.

© Hohe Domkirche, Dombauhütte, Glasrestaurierungswerkstatt.

Ausstellung: Der Kölner Dom und "die Juden". Zur christlichen Sicht auf das Judentum.

Die Idee zu der Ausstellung gab die Arbeitsgruppe „Der Dom und die Juden“. Im Jahr 2016 nahm die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, auf Initiative des Vorstandsmitglieds Dr. Bernd Wacker, Kontakt mit dem damaligen Dompropst, Prälat Gerd Bachner, auf. Bei einem gemeinsamen Treffen wurde die Initiierung der AG „Der Dom und die Juden“ beschlossen, die im Herbst 2016 ihre Arbeit aufnahm. In dieser AG wirken Vertreter der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, zusätzlich mit Vertretern des Ev. Kirchenverbandes, der Synagogen-Gemeinde und des Domkapitels mit. In dieser AG ist auch der Dombaumeister eingebunden. Ziel dieser AG war und ist es, den Umgang mit den Artefakten zu diskutieren und geeignete Formate der Auseinandersetzung mit den antijüdischen Artefakten im und am Dom zu entwickeln.

Die Ausstellung beschäftigt sich mit den jüdischen Wurzeln des Christentums ebenso wie mit dem christlichen Antijudaismus, der über viele Jahrhunderte zu Ausgrenzung und Verfolgung von Jüdinnen und Juden geführt hat und bis heute Nachwirkungen zeitigt. Eine der vier Stelen setzt sich im Besonderen mit der Geschichte des Verhältnisses von Christen und Juden in Köln auseinander. So spiegeln auch viele Kunstwerke im Kölner Dom den christlichen Blick auf das Judentum wider. Einige der Darstellungen sind erschreckende Zeugnisse einer durch Jahrhunderte tradierten Judenfeindschaft der Kirche. Auswirkungen des christlichen Antijudaismus wirken bis heute im Antisemitismus nach.

Einen epochalen Wandel in der Haltung der katholischen Kirche zum Judentum vollzog erst das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965). So ist die letzte Stele dem heutigen Verhältnis zwischen katholischer Kirche und Judentum gewidmet, das von Schritten der Aussöhnung und des respektvollen Miteinanders geprägt ist.

Autoren der theologischen und historischen Texte sind Dr. Werner Höbsch, Mitglied der Arbeitsgruppe „Der Kölner Dom und ›die Juden‹“ und Dr. Joachim Oepen (Historisches Archiv des Erzbistums Köln). Die Redaktion lag bei Matthias Deml (Kölner Dombauhütte), Harald Schlüter (Domforum) und den genannten Autoren. Die grafische Umsetzung erfolgte in gewohnter Weise durch Daniela Machinek.

Zur Ausstellung erscheint eine Broschüre, die alle Texte und Bilder der Ausstellung enthält. Sie ist im Domforum gegen eine Schutzgebühr 3,00 € erhältlich.

Zudem bietet das Domforum während der Laufzeit der Ausstellung öffentliche Führungen zu den Orten im Dom an. Eine verbindliche Anmeldung unter fuehrung@domforum.de ist erforderlich.

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